Hüsten. Aussteller und Organisatoren zeigten sich gestern Abend sehr zufrieden mit der Resonanz bei der Fachmesse „Bauen & Energie“ auf der Riggenweise in Arnsberg-Hüsten. Zum 15. Mal wurde sie von der Wirtschaftsförderung Arnsberg organisiert. Auf 1500 Quadratmeter im Zeltbereich und 1200 Quadratmeter im Außenbereich präsentierten 61 regionale Aussteller aus dem Bereich Bauen und Energie ihr Know-how.
Die Sonderausstellung „Arnsberg dämmt“ bereicherte die Messe. Alleine an 18 Ständen gab es spezielle Tipps zum Thema Energie. Rosemarie Goldner, stellvertretenden Bürgermeisterin, betonte, dass mit energetischer Altbausanierung die Energiekosten gesenkt werden, Umwelt schont und die Wärme im Haus hält. Im Gespräch mit den Finanzberatern erklärten diese, dass in den letzten Jahren viele Eigenheimbesitzer Hypotheken für energetische Sanierungen aufgenommen haben. Besitzer von Mehrfamilienhäusern prüfen natürlich erst den Marktwert der Vermietung ihrer Immobilie, dann entscheiden sie über weitere Investitionen. Hierbei kommt es auf die Wohnqualität und Infrastruktur der Stadt oder Ortsteil an.
Fenster, Dach, Fassade und Heizung sind grundsätzlich die ersten Umbaumaßnahmen bei Altbauten. „Jede Beratung ist immer individuell zu betrachten. Eigentlich gut bei der Tiefzinsphase“, so ein Berater. Dachdeckermeister Michael Thomas (Herdringen) hat die Erfahrung gemacht, dass seit zirka sechs Jahren die energische Sanierung zugenommen hat. Vorzugsweise im Bereich Dach und Fassade. „Es ist egal ob Tonziegel oder Betondachstein auf die richtigen Dämmwerte kommt es an“, so Thomas. Es kann auch ein gutes Metalldach sein mit super Schallschutz. Er betonte, dass seit dem 1. März 2011 alle Dachziegel sturmsicher geklammert werden müssen. Auch gedämmende Fassadenverkleidungen sind beliebt.
Bei Malermeister Detlef Sauerland (Neheim) melden sich Kunden, die ihren 50 Jahre alten Häusern eine Wärmedämmung verpassen wollen. „Je nach Gebäudestruktur spart man zwischen 35 bis 45 Prozent Energie ein“, so Sauerland. Mindestens 14 Zentimeter Dämmung sind vorgeschrieben. „Darunter geht nichts, sonst macht sich der Handwerker strafbar“, betont der Malermeister. Er stellt fest, dass immer mehr Wohnungssuchende fragen: „Ist das Haus gedämmt?“ Sie sind bereit eine höhere Miete zu zahlen. „Damit können sie kalkulieren, mit den Energiepreisen nicht“, meint Sauerland, der seit 30 Jahren im Geschäft ist. Eine andere Art des Dämmens stellte Michael Glingener, Firma Tonis (Sundern) vor. Er dämmt Häuser, in dem er Styroporkugeln, Zellulose oder Mineralwolle in Dach- und Wand-Zwischenräume bläst. „Bei Gebäuden aus den 30. und 40. Jahren ist das gut möglich, natürlich auch bei neueren Immobilien“, so Glingener.
Für Carsten Vogt aus Wickede kam die Messe sehr gelegen. Kürzlich erwarb er ein Einfamilienhaus (Baujahr 1975). Der Sanierungstest bei der Arnsberger Verbraucherzentrale überzeugte ihn. Nach einer energetischen Sanierung von Dach, Fassade und Kellerdecke verringert er den Verbrauch um zirka 12 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr (oder 24 kg Holzpellets, 12 Kubikmeter Gas).
Für die Projekte „Arnsberger Modell Baukultur“ sowie „Kooperation im Quartier“ für den Ortsteil Hüsten war die Messe eine gute Plattform für ihre Präsentationen und Vorhaben.